Wer die Hilfsbereitschaft einer Freundin oder einer fremden Person wertschätzt, tut damit auch sich selbst Gutes. Das kleine Wörtchen „danke“ macht glücklich. Doch vor allem uns selbst gegenüber können wir häufiger dankbar sein, für alles, was wir erreichen. Nicht zuletzt für eine gesunde Psyche.
Wer die Hilfsbereitschaft einer Freundin oder einer fremden Person wertschätzt, tut damit auch sich selbst Gutes. Das kleine Wörtchen „danke“ macht glücklich. Doch vor allem uns selbst gegenüber können wir häufiger dankbar sein, für alles, was wir erreichen. Nicht zuletzt für eine gesunde Psyche.
Dankbarkeit ist ein warmes Gefühl
Immer, wenn wir einem anderen Menschen aufrichtig danken, durchströmt uns ein warmes Gefühl, das sich genau in diesem Moment im Herzen ausbreitet. Ein Dank zaubert nicht nur ein Lächeln auf das Gesicht des Gegenübers, Dankbarkeit macht glücklich – und zwar beide Seiten. Klar! Denn wir brauchen Wertschätzung und das Gefühl, von anderen gesehen zu werden. Wir sind soziale Wesen – und egal, was für eine starke und unabhängige Persönlichkeit wir auch sein mögen – ganz ohne Dank und Anerkennung geht es für niemand.
Doch Dankbarkeit bewirkt noch mehr: Die Kraft der Wertschätzung – vor allem auch uns selbst gegenüber – kann das eigene Leben positiv verändern. Die Psychologie-Expertin und Autorin Louise L. Hay sagt: „Je dankbarer man ist, desto mehr Gutes erfährt man. Ein Danke gibt uns Auftrieb, ist der Motor für unser Wohlergehen.“ Ein interessanter Gedanke, in dem viel Wahrheit steckt…
Ob die warme Umarmung einer Freundin oder der Mutter, der Duft von frischem Kaffee oder die hübsche Weihnachtsdeko in der Wohnung – Menschen, die auch die kleinen Dinge des Alltags wertschätzen, sind glücklicher. Menschen, die sich dagegen immer als Opfer widriger Umstände sehen, beklagen sich häufiger über Wehwehchen oder ihre Arbeit – und werden deshalb ihre Lebensumstände kaum verbessern. Im Gegenteil: Sie stecken in einer Negativspirale fest. Ihr Glas ist nicht halbvoll, sondern halbleer. Sie freuen sich nicht über Sonnenschein, weil der Wetterbericht für nächste Tage schlecht ist. Sie hören nicht das Lob, sondern immer nur die Kritik.
Wie aber schafft man es, dauerhaft das Gute zu sehen – auch an Tagen, an denen es nicht rund läuft und man allen Grund hat, sich zu beklagen?
Dankbarkeit heißt nicht, die Realität zu verklären
Die Antwort ist: mithilfe kleiner Rituale, die nicht viel Zeit und Mühe kosten, die aber Dankbarkeit immer mehr zum Bestandteil des eigenen Lebens machen. Dabei geht es nicht darum, alles nur rosarot zu sehen und den Blick für die Realität zu verlieren. Da aber Sorgen und Probleme eh schon genügend Raum einnehmen in unseren Köpfen, kann es nicht schaden – nicht nur in der Weihnachtszeit – an Werte wie Dankbarkeit zu denken. Noch mehr kann es sich lohnen, Dankbarkeit zu praktizieren. Wie ein kleines Training für die Seele. Denn wenn wir einmal ehrlich sind, nehmen wir viele gute Dinge in unserem Alltag als selbstverständlich hin – etwa gesund zu sein, schon vieles im Leben erreicht zu haben, ein Dach über dem Kopf zu haben, geliebt zu werden. Uns einfach Essen kaufen zu können, wenn wir Hunger haben – und dabei auch noch die Wahl zu haben, wonach uns ist. Klingt nach Luxus – ist es auch. Doch stattdessen sehnen wir uns nach immer mehr. Dabei könnten wir uns viel öfter fragen: Ist es nicht ein unglaublich großes Geschenk, wenn wir gesund sind, über eine schöne Wohnung und gute Arbeit verfügen?
Der erste Schritt: Danke sagen in den Alltag integrieren
Probier es mal aus: Wenn Du das Wörtchen „danke“ fest in Deinem Alltag etablierst, ziehst Du das Glück automatisch an und wirst zufriedener. Ist einen Versuch wert, oder? Wichtig ist, nicht nur anderen danke zu sagen, sondern auch Dir selbst: Danke, dass ich mir heute eine Stunde Zeit für meinen Sport genommen und meiner Gesundheit etwas Gutes getan haben. Danke, dass ich sauber gemacht und mich um meine Kinder gekümmert habe. Danke, dass ich jeden Morgen aufstehe und viele Aufgaben erledige und Erwartungen erfülle. Danke, dass ich heute geduldig mit war, obwohl einiges schiefgelaufen ist. Danke, dass ich mir selbst heute eine Freude gemacht habe. Danke…
Fühlt sich im ersten Moment komisch an? Funktioniert aber, wie man aus der positiven Psychologie weiß. Weil der Mensch dabei seinen gedanklichen Fokus auf alles Positive lenkt, wirkt sich Dankbarkeit positiv auf die Seele aus und vertreibt trübe Gedanken und Gefühle.
Vor dem Einschlafen: Drei Dinge, für die Du dankbar bist
Eine andere Möglichkeit ist, sich abends vor dem Einschlafen drei Dinge des Tages aufzuschreiben, für die man dankbar ist – wie ein Tagebuch für die Seele, in das Du immer wieder blättern kannst: Denn sobald Du Wertschätzung für diese vielen kleinen und großen Dinge spürst, erscheint eine schwierige Situation plötzlich leichter, und Du erkennst die Gelegenheit zur Veränderung leichter. Das motiviert Dich, vermeintliche Probleme anzupacken und sie zu lösen. Und schon hast du das Pendant zur Negativspirale kennengelernt – die Positivspirale. Studien bestätigen: Wer sich in Dankbarkeit übt, lebt gesünder und glücklicher.
Kleine SOS-Rituale für mehr Dankbarkeit und damit Glücksgefühle
Der 10-Finger-Trick: Das Geheimnis der Glücklichen? Sie haben statt der unerfreulichen Dinge die schönen im Blick, so Forscher. Wie wir das ganz einfach üben können: Zähl anhand Deiner Finger zehn Dinge auf, für die Du dankbar bist. Und das am besten täglich. Das schärft Deine Wahrnehmung für alles Gute im Leben. Du wirst dankbarer und glücklicher.
Sich selbst wertschätzen: Viel zu oft überlassen wir der inneren Kritikerin, die uns ermahnt und an uns herummäkelt, die Oberhand und schaffen es daher nicht, uns über das zu freuen, was wir können oder leisten. Besser: sich selbst wertschätzen. Schreib doch mal einen Liebesbrief an Dich selbst. Fühlt sich zuerst komisch an, fällt aber mit der Zeit leichter und wirkt Wunder!
Den Fokus neu ausrichten: Wenn Du traurig oder enttäuscht bist und Gefahr läufst, Dich von diesen Gefühlen vereinnahmen zu lassen, dann such Dir bewusst Dinge, die Dich zum Lächeln bringen: Das kann der Lieblingssong im Radio sein oder die Sonne im Gesicht. Und sei dankbar dafür, dass Dir diese Glücksressourcen zur Verfügung stehen.
Die Liebe feiern: Wer sich regelmäßig bei seinem Partner bedankt, stärkt die Beziehung – und wird selbst zufriedener, hat ein US-Forschungsteam herausgefunden. Denn ein Danke schenkt dem anderen Anerkennung, und das wiederum pusht dessen Bereitschaft, alles, was Du für ihn tust, stärker wertzuschätzen. Der Beginn eines positiven Kreislaufs!
Ein Dankes-Abc erstellen: Finde für jeden Buchstaben des Alphabets ein bis drei Dinge, die Du wertschätzt. Das können auch Sachen sein, die für Dich inzwischen selbstverständlich (geworden) sind. Zum Beispiel das bequeme Bett oder die Liebe in Deinem Leben.
An Vorbilder denken und ihnen danken: Jeder kennt mindestens einen Menschen, der ihn im Leben unterstützt, gefördert oder gut beraten hat. Vielleicht eine Lehrerin, die bei der Auswahl des richtigen Jobs geholfen hat, oder eine Freundin, die Dich ermutigt hat, Deinem Herzen zu folgen. Such Dir drei dieser Menschen aus – und danke ihnen mal ganz bewusst für die Hilfe: Sprich dabei jeden laut mit Namen an und beschreibe ihm dann möglichst genau, wofür Du ihm dankbar bist. Sag abschließend dreimal aus tiefem Herzen Danke.
Einen emotionalen Neustart machen: Du hast das Gefühl, dass Dir alles über den Kopf wächst und siehst nur noch die Dinge, die dir Stress verursachen? In diesen Momenten hilft es, gezielt Abstand zu nehmen und bewusst für mindestens eine Stunde etwas komplett anderes zu machen. Wie wäre es mit einem Spaziergang an der frischen Luft oder einer kleinen Meditation? Es ist wie den Computer herunterzufahren: Durch den emotionalen Neustart fühlst Du dich danach viel besser und richtest deinen Fokus auf die guten Dinge in Ihrem Leben. Auf das, was wirklich zählt. Und das tut gut.
Sich anderen zu öffnen und danke zu sagen, verbessert das eigene Leben
Die Forschung hat vielfach belegt: Dankbarkeit zu praktizieren ist eine sehr gute und wirksame Methode, um sich besser zu fühlen und mehr innere Zufriedenheit zu empfinden. Wenn wir eine Haltung der Dankbarkeit annehmen, erscheinen die Dinge nicht nur besser – sie werden tatsächlich besser. Warum das kleine Wort „danke“, in dem so viel mehr steckt, wenn es ehrlich gemeint ist, so eine große Wirkung entfaltet, beschreibt auch Autor John Kralik in seinem Buch „Einfach Danke sagen“: Nachdem er in einer Lebenskrise steckte, startete er sein persönliches Dankbarkeits-Projekt – er schrieb über ein ganzes Jahr an jedem Tag einen Dankesbrief an einen Menschen, der gut zu ihm war. Sein Leben wandelte sich dadurch zum Positiven.
Quellen
https://www.positivepsychologie.eu/Vortraege/Dankbarkeit-als-Weg-zum-persoenlichen-Glueck
https://www.spektrum.de/news/sei-dankbar/1774092
https://www.huffpost.com/entry/the-neuroscience-of-gratitude_b_8631392
https://www.huffpost.com/entry/having-gratitude-_b_1073105
https://www.readersdigest.de/de/wissen-tipps/familie-leben/item/danke-sagen-macht-gluecklich